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Selbstständig machen - auch ohne eigene Idee

Selbstständig machen - auch ohne eigene Idee: Ein ehrlicher Denkanstoß zum Thema Franchise

Viele Menschen tragen den Wunsch in sich, sich selbstständig zu machen.
Und genauso viele kommen an einem Punkt ins Stocken, an dem sie sagen:

„Ich habe keine eigene Idee.“
„Ich bin kein Erfinder.“
„Mir fehlt dieses eine besondere Konzept.“

Ich halte das für einen der häufigsten Denkfehler, wenn es um Selbstständigkeit geht.


Unternehmertum beginnt nicht mit einer Idee, sondern mit Haltung

Nicht jeder Unternehmer ist ein Visionär oder Erfinder.
Und nicht jede erfolgreiche Selbstständigkeit beginnt mit einer revolutionären Idee.

Unternehmer zu sein bedeutet vor allem:

  • Verantwortung zu übernehmen

  • Entscheidungen zu treffen

  • Menschen zu führen

  • wirtschaftlich zu denken

  • Risiken realistisch einzuordnen

All das kann man auch mit bestehenden Geschäftsmodellen tun.


Warum Franchise dabei eine ernstzunehmende Option ist

Es gibt eine Vielzahl an Franchise- und Lizenzsystemen in nahezu allen Branchen –
vom Einzelhandel über Dienstleistungen bis hin zu spezialisierten Nischen.

Diese Systeme sind nicht dafür gemacht, Unternehmertum zu ersetzen,
sondern es strukturierter, kalkulierbarer und reproduzierbarer zu machen.

Franchise ist deshalb kein Ausdruck von Ideenlosigkeit.
Franchise kann ein bewusster, strategischer Einstieg in die Selbstständigkeit sein.


Warum ich mich selbst für Franchise entschieden habe

Ich selbst bin Franchisenehmer bei Valora
und betreibe einen CIGO-Kiosk im Kaufland.

Nicht, weil mir eigene Ideen fehlen.
Sondern weil ich bewusst Unternehmer sein wollte, ohne jedes Rad neu zu erfinden.

Für mich waren entscheidend:

  • ein erprobtes System

  • klare Rollen und Verantwortlichkeiten

  • professionelle Strukturen im Hintergrund

  • unternehmerische Freiheit vor Ort

  • planbare Rahmenbedingungen

Franchise bedeutet für mich:
selbstständig arbeiten – aber nicht alles allein erfinden müssen.


Ich habe auch die andere Seite erlebt: den Aufbau eines eigenen Systems

Was viele nicht wissen:
Ich habe nicht nur in bestehenden Systemen gearbeitet,
sondern auch versucht, selbst ein Lizenzmodell aufzubauen.

Mit Ankauf Express wollte ich ein skalierbares Geschäftsmodell entwickeln,
das anderen den Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtert
und bestehenden Einzelhändlern ein neues Standbein innerhalb ihres laufenden Geschäfts ermöglicht.


Die Idee hinter Ankauf Express

Ankauf Express war als technisches und unternehmerisches Bindeglied zwischen Endkunde, Einzelhandel und Zweitmarkt gedacht.
Ich habe dafür eine webbasierte Software entwickelt, mit der sich tagesaktuelle Marktpreise für Smartphones, Spielekonsolen und Games abrufen ließen – zu einer Zeit, lange bevor große Anbieter den Markt geprägt haben.

Einzelhändler sollten damit ohne großen Aufwand einen zusätzlichen Service anbieten können:
Kunden bringen gebrauchte Geräte in den Laden, der Händler kauft sie direkt an – transparent bepreist über die Software.

Die zentrale Idee war klar:
Die angekauften Produkte wurden garantiert von Ankauf Express abgenommen.
Der Händler hatte kein Preis- oder Vermarktungsrisiko und erhielt eine feste Provision.

Ziel war es, Technik, Abwicklung und Absatz zentral zu bündeln
und daraus ein skalierbares Lizenzsystem zu entwickeln.


Was ich daraus gelernt habe

Rückblickend war Ankauf Express keine „gescheiterte Idee“,
sondern eine wichtige unternehmerische Erfahrung.

Die Nachfrage war da.
Die Technik funktionierte.
Der Markt entwickelte sich in genau diese Richtung.

Was gefehlt hat, war ausreichendes Kapital, um das System stabil zu skalieren, Prozesse weiter zu automatisieren und Verantwortung für viele angeschlossene Partner dauerhaft tragen zu können.

Diese Erfahrung hat meinen Blick geschärft:

  • Systemaufbau ist ein eigenes Geschäftsmodell

  • gute Ideen allein reichen nicht

  • Kapital, Struktur und Zeit sind entscheidend

  • Verantwortung wächst massiv, sobald andere auf ein System bauen

Heute weiß ich sehr genau, wie wertvoll funktionierende Franchise- und Lizenzsysteme sind – und warum es sinnvoll sein kann, Teil eines solchen Systems zu sein, statt selbst eines aufzubauen.


Warum ich diesen Artikel schreibe

Nicht, um Franchise zu bewerben.
Nicht, um zu überzeugen.
Sondern um einen Denkanstoß zu geben.

Wenn du über Selbstständigkeit nachdenkst,
aber keine eigene Idee hast, dann ist das kein Nachteil.

Vielleicht ist es sogar eine Stärke,
weil du nüchterner, pragmatischer und strukturierter an das Thema herangehst.


Franchise als mögliche Perspektive

Franchise ist kein Garant für Erfolg.
Und es ist nicht für jeden der richtige Weg.

Aber es ist eine reale Option, über die viele gar nicht nachdenken –
oft aus falschem Stolz oder aus dem Glauben heraus, Unternehmertum müsse immer mit einer eigenen Idee beginnen.

Manchmal beginnt es einfach mit der Bereitschaft,
Verantwortung zu übernehmen – in einem funktionierenden Rahmen.


Mein Fazit

Ich habe gegründet.
Ich habe Systeme genutzt.
Ich habe versucht, selbst eines aufzubauen.
Und ich bin auch gescheitert.

Genau deshalb weiß ich heute:
Selbstständigkeit braucht Mut, Ausdauer und Klarheit –
aber nicht zwingend eine eigene Idee.

 

Wenn dieser Artikel dazu beiträgt,
dass jemand ernsthaft über Franchise als Weg in die Selbstständigkeit nachdenkt,
dann hat er seinen Zweck erfüllt.

 

Ein kleiner Überblick über verschiedene Franchisesysteme gibt es z. B. hier:

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